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Den Felix Wankel Tierschutz- Forschungspreis 2013 erhalten zu den gleichen Teilen mit jeweils 15.000 Euro Marcel Leist (Doerenkamp-Zbinden Lehrstuhl für In-vitro Toxikologie und Biomedizin) für seine Arbeiten „In-vitro-Testsysteme für den Einsatz bei der Sicherheitstestung von Chemikalien bezüglich Reproduktionstoxizität“ und Stephan Reichl (Institut für Pharmazeutische Technologie, TU Braunschweig) für seine Arbeit „Artifizielles Gewebe als In-vitro-Arzneistoffabsorptionsmodelle und Beiträge zur Rekonstruktion der Augenoberfläche.
Marcel Leist studierte in Tübingen, Konstanz und Guilford (UK) Biochemie, Pharmakologie und Toxikologie. Er arbeitete in einer dänischen Pharmafirma (Lundbeck) an Therapien für neurodegenerative Erkrankungen und widmete eine der von ihm geleiteten Forschungsabteilungen dem Aufbau von Zellkulturmodellen zur Wirkstoffprüfung. Diese Arbeit an Alternativmethoden zum Tierversuchersatz wurde nach dem Ruf auf eine Doerenkamp-Zbinden Stiftungprofessur (2006) an der Universität Konstanz verstärkt weitergeführt. Der Lehrstuhl von Marcel leist beschäftigt sich mit zellulären Modellen für die Parkinson’sche und Alzheimer’sche Erkrankung, und mit Tests zur Erkennung von Chemikalien, die die Frühkindliche Organentwiklung hemmen. Um die Entwicklung tierfreier Methoden weltweit zu beschleunigen, wurde 2010 das Zentrum für Alternativen zum Tierversuch in Europa (CAAT- Europe) ins Leben gerufen, das Prof. Leist leitet.
Stephan Reichl studierte von 1992 bis 1996 Pharmazie an der TU Braunschweig. 1999 kehrte er an die TU Braunschweig zurück, wo er am Institut für Pharmazeutische Technologie in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. C. Müller-Goymann eine Dissertation angefertigte und 2003 promoviert wurde. Seitdem ist er dort als Arbeitsgruppenleiter im Rahmen eines Habilitationsprojekts tätig. Das langjährige Hauptforschunggebiet seiner Arbeitsgruppe umfasst die Entwicklung, Charakterisierung und Validierung von zellkulturmodellen epithelialer Barrieren, insbesondere der humanen Cornea und nasalen Mucosa. Diese Zellkulturmodelle werden als Ersatz für exzidiertes Gewebe von Versuchstieren für In-vitro-Untersuchungen zum transepithelialen Transport von Arzneistoffen verwendet. Die Forschungsarbeiten tragen somit zu einer Verringerung von Tierversuchen im Sinne des 3Rs-Prinzips, insbesondere in der präklinischen Entwicklung von Arzneimitteln bei. |
--- Der Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis wird durch die Ludwig-Maximilians-Universität München in der Regel alle zwei Jahre für hervorragende, experimentelle und innovative wissenschaftliche Arbeiten verliehen, deren Ziel bzw. Ergebnis es ist, Tierversuche zu ersetzen oder einzuschränken, den Tierschutz generell zu fördern, die Gesundheit und tiergerechte Unterbringung von Versuchs-, Heim- und Nutztieren zu gewährleisten oder die Grundlagenforschung zur Verbesserung des Tierschutzes zu unterstützen. Der Preis ist mit maximal 30 000 EURO dotiert. |