December -1

Doerenkamp-Zbinden Chair Thomas Hartung, Director of CAAT, receives 6 Million $ NIH grant


Das Johns Hopkins Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) erhält von den National Institutes of Health (NIH) eine 6 Millionen Dollar hohe Förderung zugesprochen, um eine möglicherweise bahnbrechende Entwicklung in der Toxikologie einzuleiten, die bei besserem Schutz für den Menschen mit weniger Tierversuchen auskommen kann.
CAAT Direktor und Doerenkamp-Zbinden Professor Thomas Hartung und sein Team an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Maryland werden zusammen mit Agilent Technologies, einem weltweit führenden Unternehmen für Messtechnik und renommierten Wissenschaftlern aus Behörden und der Industrie ein Konsortium gründen, um eine neue Methode zu entwickeln, mit der die molekularen Mechanismen der Zelltoxizität verfolgt werden können. 
Die Förderung des Projekts erfolgte aus einem Fonds des NIH der für besonders innovative, originelle und unkonventionelle Forschungsansätze gebildet wurde, die geeignet sind, fundamentale wissenschaftliche Paradigmen zu stürzen.
Die gegenwärtige Toxikologie basiert auf einem Sammelsurium von über 40 Jahre alten Tests, die sowohl teuer (über 3 Milliarden Dollar/Jahr), als auch langsam sind und oft Ergebnisse mit sehr limitiertem Wert für die menschliche Gesundheit erbringen. Die zeitraubenden Testmethoden (die für Industriechemikalien, Pestizide und Medikamente fast gleich sind) haben dazu geführt, dass es einen “Rückstau” von mehr als 80.000 Chemikalien gibt, deren toxikologisches Potential weitgehend unbekannt ist.
Das wissenschaftliche Verständnis über die Art und Weise, wie Gene, Proteine und kleine Moleküle interagieren, um die Zellfunktionen aufrechtzuerhalten, hat sich rasant entwickelt, vor allem dank der Fortschritte von molekularen Methoden und Computermodellen. Die metabolischen Kaskaden, welche, wenn gestört, zu gesundheitsrelevanten Problemen führen, werden im Allgemeinen als „Pathways of Toxicity (PoT)“ bezeichnet. Diese PoT zu „kartieren“, Hartung spricht dabei vom „Humanen Toxom“, wird möglicherweise einen so grossen Aufwand erfordern, wie das „Humane Genom Projekt“. 
Als ersten Schritt, das humane Toxom zu entschlüsseln, haben Hartung und Kollegen vor, die PoT von Störungen im Hormonsystem aufzuschlüsseln, Störungen, die Tumoren erzeugen können, aber auch Geburtsfehler und Entwicklungsstörungen 
Die physiologischen Zusammenhänge des endokrinen Systems sind relativ gut bekannt, sodass die Identifizierung des PoT auf diesem Gebiet einfacher sein könnte als in anderen Disziplinen. Das Team um Thomas Hartung will einen umfassenden, allgemein zugänglichen Ansatz kreieren, der es den Toxikologen erlaubt, mit Hilfe von integrierten Teststrategien, welche „omics“ Methoden mit Computermodellen kombinieren, das humane Toxom umfassend zu entschlüsseln. Das Konsortium beabsichtigt, eine Wissenschaftlern weltweit zugängliche Datenbank der PoT aufzubauen.
Zusammen mit Thomas Hartung, werden renommierte Wissenschaftler ihr Fachwissen beisteuern. Genannt seien James Yager (Bloomberg School of Public Health); Robert Kavlock, Direktor des National Center für Computational Toxicology bei der U.S. Environmental Protection Agency (EPA); Michael Rosenberg, Direktor der Genomics Software Life Science Group des führenden Entwicklers biotechnologischer Systeme, Agilent Technologies; Mel Andersen, Assoc. Direktor des Hamner Institutes für Gesundheitswissenschaften; Kim Boekelheide, Professor der Medizinischen Wissenschaften an der Brown University; und Albert J. Fornace, Jr., Molecular Cancer Research Lehrstuhl am Lombardi Comprehensive Cancer Center, Georgetown University Medical Center.